In der „schönsten Botschaft Berlins“, wie Stefan Rizor bemerkte, trafen wir uns am 28. Mai zu dem in Kooperation mit der Kanadischen Botschaft veranstalteten Forum @ Kanada Haus 2024 unter dem Titel „Geopolitics, Trade, Traceability: Critical Links in the Global Supply Chain“. Das Forum als Traditionsformat der DKG fand – federführend organisiert von den DKG-Vorstandsmitgliedern Christina Arend, Robin Arens und Hannes Weiland – dieses Jahr das erste Mal seit der Pandemie statt und widmete sich dem für Kanada wie Deutschland virulenten Thema der (globalen) Lieferketten.

Ein großer Auftakt nach langer Pause

Im Grußwort von Botschafter John Horgan, in dem er die gemeinsamen Werte beider Länder und die langjährige gute Zusammenarbeit mit der DKG betonte, gab er auch ein Beispiel von Spannungen in Lieferketten guter Freunde durch Corona.

John Horgan beim Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Kanada hatte schon immer die Papierbasis für die in den USA endgefertigten FFP2-Masken geliefert. Als nun nach dem Corona-Ausbruch Kanada Masken von den USA kaufen wollte, die die USA zuhauf gebunkert hatte, gab es zunächst ein protektionistisch klares Nein aus Washington. Nachdem Kanada dann aber seinem langjährigen größten Handelspartner deutlich gemacht hatte, dass der Rohstoff dieser Masken aus Kanada stammt (was ja nicht auf ewig so blieben müsse), war man sehr schnell bereit, Kanada mit vielen Masken zu beliefern, die Teil des PPE (personal protection equipments) geworden waren.

Erfolg ist ein Resultat guter Zusammenarbeit, betonte Horgan. Umso mehr wundere es ihn, dass Frankreich als einer der Gründungsstaaten Kanadas das CETA-Freihandelsabkommen noch nicht ratifiziert hat.

Im Gegensatz dazu lobte er die Investitionsbereitschaft der deutschen Industrie, die in den letzten 20 Monaten mehr in Kanada investiert hat als in den letzten 20 Jahren zuvor, davon allein 7 Milliarden kanadische Dollar von VW in eine neue Batteriefabrik in Ontario.

Für die DKG begrüße Vorstandsvorsitzender Stefan Rizor die Anwesenden und schilderte seine ersten Erfahrungen mit der Lieferkettenthematik aus seiner ganz frühen Anwaltstätigkeit, bevor er das Zepter an Moderator Alexander Thamm übergab, der das Publikum exzellent durch einen inhalts- und erkenntnisreichen Nachmittag führte.

Stehen die globalen Lieferketten vor dem Kollaps?

Sodann begann die erste von drei Konferenz-Sessions: Stehen die globalen Lieferketten vor dem Kollaps?

Den Impulsvortrag hielt Michael Windfuhr vom Deutschen Institut für
Menschenrechte
. Er stellte klar, dass 80 Prozent des Handels über „inner and intra
corporate value chains“ laufen. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf die
diversen UN-, WTO- und ILO-Abkommen kam er auf relevante Trends heutiger
Lieferketten zu sprechen:

Trends heutiger Lieferketten

Gleichzeitig kaufen allerdings auch „authoritarian competitors“ wie China und Russland Rohstoffquellen und -verarbeiter weltweit auf. Als Lösung bot er an:

Sven-Uwe Schulz von der DERA-Unit „Evaluation of Mineral Resources“ betonte aber, dass die Stimmung derzeit besser sei als die Lage. Denn noch immer kämen 80 Prozent aller Mineralien-Rohstoffe aus 15 Ländern, 50 Prozent der verarbeiteten aus China. Daran habe sich schon sehr lange nichts geändert. Bereits 2002 wurde China sogar vom größten Produzenten zum größten Abnehmer von verarbeiteten Mineralien weltweit.

Inzwischen wollen auch Chile, Argentinien und Bolivien als Lithiumlieferanten etwas vom Kuchen abhaben und fordern höhere Preise und eigene Produktionsanlagen. Die Sektorendialoge, die es nun in Deutschland gebe, sollten auch auf EU-Ebene geführt werden.

Auch Dr. Stormy-Annika Mildner vom Aspen Institute betonte, dass der globale Süden nun faire Lieferketten einfordere und ein Ende der Tariffication fordere, also, dass Rohmaterialien mit niedrigen, fertig verarbeitete Produkte aber mit hohen Zolltarifen versehen werden. Vielmehr brauche man vielseitige Abkommen, in denen auch die sozialen und ökologischen Fragen des globalen Südens berücksichtigt seien.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Es wurde aber auf Nachfrage, ob Staaten oder Unternehmen hier bei den Rohstoffgeschäften tätig sein sollten, klar konstatiert, dass sowohl in der ersten (2010) wie in der zweiten (2020) Rohmaterialstrategie der Bundesregierung klar formuliert ist, dass die Verantwortung dafür bei den Unternehmen liege. Allerdings wäre staatliche Hilfe nötig, wenn die Ungleichheiten allzu groß seinen wie bei den Staatsunternehmen z. B. aus China. Auch bräuchte es dann mehr eigene Produktion und Veredelung sowie eine ausgedehntere Kreislaufwirtschaft in Europa, um resilienter zu werden.

Wenn allerdings das Lohngefälle etwas angeglichen werde, wie z. B. nach der 40-Prozent-Lohnerhöhung im Textilsektor in Bangladesh, dürften nicht die auftraggebenden Konzerne, die zuvor die Lohnerhöhungen gefordert haben, sofort in andere Noch-Billiglohnländer abwandern.

„Friendshoring“ als Lösung, um die fragilen Verbindungen in der Lieferkette zu reparieren?

In der zweiten Session ging es darum, ob „Friendshoring“ die Lösung für die fragilen
Lieferketten darstellt.

Der Impuls kam hier von Dr. Urszula Nartowska, Senior Vice President Legal der Obi Group. Sie betonte, dass Obi 150.000 SKUs (Stock Keeping Units) führt, die alle nun in ihren Lieferketten transparent gemacht werden müssen dank des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), welches die Einhaltung von Menschenrechten und die Vermeidung von Umweltrisiken als Ziel hat. Zu den Menschenrechten zählen auch Anti-Diskriminierung, Arbeitssicherheit und faire Bezahlung. Dass dies auch in Europa ein Thema sein kann, erfuhr die BAFA, die das LkSG überwacht, als Unterbezahlungen im spanischen Agrarsektor oder bei polnischen Lastwagenfahrern gemeldet wurden.

Dr. Urszula Nartowska, Senior Vice President Legal der Obi Group beim Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Der BDI bemängelte, dass mit dem LkSG die bürokratische Belastung und Nachweispflicht allein auf deutschen Unternehmen gelegen hätte, so dass kein Level Playing Field im Vergleich zu anderen Ländern bestanden habe. Nun ist jedoch die European Supply Chain Due Diligence Directive (SCDDD) vom des EU-Parlament beschlossen worden.

Aber wie soll man die Gesundheitsrisiken bei der Herstellung und Lieferung von 150.000 SKUs analysieren, wenn nach den 5-10.000 direkten Lieferanten auch noch etliche weitere Sublieferanten dieser Direktlieferanten folgen? Hier müssen detektivisch veranlagte Agenten tätig werden, entweder analog als Manpower oder digital (z. B. mit Sensoren und der Blockchain).

Auch sei der Begriff „substantial knowledge“ eines Verstoßes nicht im Gesetz definiert. Jeder wisse, dass es bestimmte Verstöße systembedingt in bestimmten Ländern und Branchen gebe: Ist das dann schon substantielles Wissen? Auch die Möglichkeit des Whistleblowings sei eine Frage des Vertrauens, ob dann dem jeweiligen Verstoß wirklich abgeholfen werde. Daher kämen viel mehr Meldungen aus Deutschland und EU, aber wenige aus Kanada oder Asien. Die Wirtschaftsführer seien ja für die Einhaltung der Menschenrechte, aber bitte mit gleichem Maßstab für alle.

In Deutschland verschickten nach Einführung des LkSG viele Großunternehmen ellenlange Fragebögen an ihre mittelständischen Lieferanten, was die BAFA dann verbat, nachdem die Adressaten sich massiv beschwert hatten. So war das ja gar nicht gemeint gewesen. Inzwischen bauen die Firmen diese Vorgaben in ihre Lieferantenverträge ein, auch wenn es hier noch keine einheitlichen Standards gibt.

Aber auch die Länder und Branchen in „high risk“ und „low risk“ aufzuteilen, ist nicht im Sinne des Gesetzes, da ja gerade der weltweite Durchsatz von Menschenrechten und Umweltstandards, eben auch in High Risk-Ländern, erfolgen sollte.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Eine Rückverlagerung ins eigene Land ist aber ein langwieriger Prozess, da erstmal eine Belegschaft mit den entsprechenden Fachkenntnissen und ein Zuliefersystem aufgebaut werden muss. Mit einem Fingerschnipp lässt sich eben das iPhone nicht von China in die USA rückverlagern, betonte Prof. Hoberg von der Kühne Logistics University. Anne Lauenroth vom BDI sagte, dass sie es lieber Diversifikation statt Friendshoring nennen würde, denn immerhin baut Apple gerade Produktionskapazitäten in Indien auf, was aber eher ein „China plus x“ sei als eine Abwanderung aus China.

Das kanadische Pendant zum LkSG beschränkt sich schon im Titel nur auf Zwangs- und Kinderarbeit, die es zu vermeiden gilt; ansonsten ähnelt es dem deutschen Gesetz. Unsere Freiheit des Denkens, der Religion und der Lebensführung überfrachten das deutsche Gesetz und sollten bei der Überarbeitung entfernt werden. In Billiglohnländern bleiben und die Verhältnisse dort verbessern sei besser, als alles
wieder zurückzuverlagern ins Mutterland.

Lieferkettenlösungen als neues Frühwarnsystem?

In Session 3 fragten sich die Panelisten, ob die diskutierten Lieferkettenlösungen ein
neues Frühwarnsystem drohender Lieferkettenrisiken seien.

Den Kurzvortrag hielt Matthias Rosengarten von der Optel Group aus Kanada, einem SaaS-Provider und Cloudanbieter.

Er bot als Lösung die konsequente Datenerfassung und -verarbeitung zu DPPs (digitale Produktpässe) an, um die Nachverfolgbarkeit (traceability) hinsichtlich CO2-Fußabdruck, Effizienz/Leistung und Compliance eines Produkts, Verfahrens oder einer ganzen Lieferkette darstellen zu können. Am Beispiel Kraft Heinz machte er die Komplexität dieses Ansatzes angesichts all der verschiedenen länderspezifischen ESG-Vorschriften deutlich.

Die Firma Achilles, die ihre Kunden aus Bergbau, Öl, Gas und Bauwirtschaft dabei berät, ESG-Risiken zu minimieren, betonte, dass Kanada erschreckend niedrige Gesundheitsstandards bei ihren Arbeitern in diesen Industrien habe, aber nun eine Ombudsperson besitze, die gemeldeten Verstößen beherzt nachginge. Das Druckmittel sind dann drohende Imageschäden und geschäftliche Einbußen, wenn
sich der jeweilige Verstoßende nicht einsichtig zeige.

Es wurde auch allseits betont, dass man die Entscheider erstmal erziehen müsse, die neuen Vorschriften zu leben. Nicht zuletzt auch den CFO, der spätestens bei der Taxonomie von der CSRD gehört haben sollte.

Forto, das deutsche Logistik-Scale-up, hat sich vom digitalen Spediteur zum umfassenden Anbieter von Supply-Chain-Lösungen entwickelt. Seine oft mittelständischen Kunden müssen erst in diese Komplexität moderner datengestützter Logistik hingeführt werden. Es gilt, von einer reaktiven hin zu einer vorhersagenden, proaktiven Logistik zu gelangen – auf Kunden- wie auf Lieferantenseite.

Mathias Bosse vom Logistik-VC Prequel Ventures betont, dass die Logistik inzwischen, nicht zuletzt seit Corona und den diversen Unfällen und Blockaden in den globalen Logistiklebensadern, im Topmanagement angekommen sei in Form des SCO (Supply Chain Officers), der die SC-Stacks auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens trimmen muss: Sensoren, Menschen, Arbeitsabläufe, IT.

2027 soll der DPP zunächst für Batterien eingeführt werden, obwohl die Anforderungen heute noch unklar sind. Die Absicht ist jedoch, für alle Produkte einen digitalen Zwilling zu schaffen und so die Spezifika aller Produkte digital übermitteln zu können.

Die Erziehung der relevanten Lieferkettenakteure wird als große Herausforderung angesehen, besonders, weil sich der Gesetzgeber gern neue Begriffe ausdenkt und die völlig neuen Anforderungen an neuartige logistische Tools erklärt und trainiert werden müssen, nachdem sie als Qualitätsstandards festgelegt und fit für die digitale Verarbeitung gemacht wurden.

Auch die Regulatoren haben die KI entdeckt und schaffen gern noch komplexere Regularien in dem Bewusstsein, dass deren Bearbeitung ja durch eine KI erfolgen kann. Dabei dürfen jedoch auch Plausibilitäten nicht außer Acht gelassen werden: Wenn ein Farmer zertifiziert ist, sein Nachbar mit demselben Feldertrag jedoch nicht, der Farmer aber plötzlich doppelt so viel zertifizierten Ernteertrag abliefert wie vorher, könnte es daran liegen, dass er den unzertifizierten Ertrag seines Nachbarn
mitverkauft hat.

In der EU sei ein Wechsel zu unternehmensfreundlicher Politik zu beobachten, der den Green Deal unterminiere, obwohl er ja durch die Mehrheit an konservativen, liberalen und sozialdemokratischen Parteien beschlossen worden war. Nun steht eine EU-Wahl an, aber die Podiumsteilnehmer befürchten nicht, dass sich ein Zurückrudern in ESG-feindliche Beschlüsse mehrheitlich im neuen Parlament zeigen
wird.

Dazu haben die Konzerne schon zu viel in die neue ESG-Ausrichtung, beflügelt auch von Umfragen, investiert. Was sie aber hassen, sind Spontanbeschlüsse der Politik,die Unternehmensentscheidungen die Berechenbarkeit nehmen, z. B. wenn Subventionen ganzer Branchen von heute auf morgen wegfallen, obwohl vorher massiv in deren Transformation hineinsubventioniert wurde (Solarpanels, E-
Mobilität).

Es wurde auch beklagt, dass politische Entscheidungen und Gesetze lange hinter gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen hinterherhinken und erst entschieden werde, wenn die Dinge zu eskalieren drohen (Bankenkrise, Umwelteskapaden, Menschenrechte) und die Gesellschaft nach Lösungen verlangt. Die Wissenschaft und kluge Berater haben es meist schon Jahrzehnte vorausgesagt
(Umweltrisiken, Pflegenotstand, Infrastrukturmängel), doch die Tagespolitik hat zu oft
weggeschaut oder Symbolpolitik betrieben.

Fazit: Gelungener Neustart

Im Anschluss an drei intensive Sessions waren die Sprecher, Panelists und Publikumsgäste zur Networking Reception geladen. Gelegenheit, die Eindrücke vom Nachmittag Revue passieren zu lassen und interessante Kontakte zu knüpfen. Das einhellige Feedback des Abends: Ein erfolgreicher Neustart des Forum @ Kanada Haus im Geiste des deutsch-kanadischen Austausches.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Autor: Thomas Andersen
Bilder: DKG/Arne Sattler

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Grüß Gott liebe DKG-Mitglieder, liebe Kanadafreunde und Kanadafreundinnen,


Das kanadische Wochenende der DKG bietet alljährlich eine hervorragende Gelegenheit, deutsch-kanadische Kontakte zu pflegen und neue Beziehungen zu knüpfen. In diesem Jahr laden wir von Freitag, dem 5.7. bis zum Sonntag, 7.7.2024 sehr herzlich nach München ein. Die Stadt München hat besonders viele Berührungspunkte mit Kanada. So ist Kanada hier auch durch ein Konsulat vertreten. Zusätzlich unterhalten die Provinzen Québec und Ontario eigene Vertretungen. Bayern und Québec pflegen bereits seit 1989 eine sehr enge bilaterale, vertragliche Zusammenarbeit.
Das Programm des DKG-Jahrestreffens umfasst auch in diesem Jahr ein lockeres „Get-Together“ am Freitagabend sowie am Samstag eine Stadtführung und die Mitgliederversammlung. Den Höhepunkt bildet der Festakt mit der Verleihung des DKG-Ehrenpreises und einem kanadischen Rahmenprogramm am Samstagabend. Der Festakt findet im besonderen Ambiente des Künstlerhauses am Lenbachplatz statt. Am Sonntag gibt es dann noch die Gelegenheit, die Veranstaltung touristisch ausklingen zu lassen.
Wir haben bis zum 15.5. ein begrenztes Zimmerkontingent zum Sonderpreis von 155 € im Unsöld-Hotel, in der Unsöldstr. 10 reservieren können. Die Zimmer sind buchbar per Email ( reservierung@unsoelds-hotel.de ) oder per Telefon 089-954282162 mit dem Hinweis „DKG Abrufkontingent“. Das Frühstück kann vor Ort zum Preis von 17,50 € hinzugebucht werden. Als Alternative haben wir bis zum 24.5. im Schloss Fürstenried in Stadtrandlage ein limitiertes Zimmer-Kontingent zum Sonderpreis von 73 € inkl. Frühstück reserviert ( buchbar per Email: reservierung@eomuc.de). Darüber hinaus bieten z.B. das „Motel One Sendlinger Tor“ (Herzog-Wilhelm-Str. 28) sowie das „Premier Inn“ (Sonnenstr. 25) fußläufig zum Künstlerhaus (Ort des Festakts) günstige Zimmer an.
Da kurz nach unserer Veranstaltung ein Halbfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft in München stattfindet, empfiehlt es sich umso mehr, die Hotelzimmer frühzeitig zu buchen.
Die weiteren Details (Programm, Kosten, Anmeldung) werden wir in Kürze bekanntgeben. Wir freuen uns auf viele Teilnehmende.

WorkSpace Canada 2024 – Finale für ein unendliches Projekt

Mit dem Porträt eines Truckfahrers begann am 17. April 2006 in einem Vorort von Toronto das WorkSpace Projekt. Daraus entwickelte sich eine Dokumentation über Mensch und Arbeit, ein Landesporträt Kanadas von der Ost- zur Westküste, von der US-amerikanischen Grenze bis zu den kanadischen Arktis-Territorien. Die Größe des Landes und die schier unendliche Vielfalt des Themas trieben das Projekt weiter von Jahr zu Jahr. Im August 2024 ist der letzte Aufbruch zu einer fotografischen Expedition. WorkSpace wird danach als Werk nicht vollständig sein, aber beendet.

Ich lade Sie /euch ein zu einer Präsentation, die Bilanz und Ausblick ist vor dem großen Finale. Es wird eine Tour durch das Abenteuer von achtzehn Jahren freier Projektarbeit, eine Reise durch das Land, durch Berufe und Lebenswelten. Dabei ist WorkSpace immer noch „work in progress“. Die Präsentation stellt deshalb bewußt Fragen an das Publikum. Jeder und jede hat Erfahrung mit dem Thema „Arbeit“. Ich präsentiere kein fertiges Bildwerk, sondern eine Einladung zu Kommentar und Diskussion.

Für Interessierte gibt eine Auswahl meiner schönsten Silbergelatine-Prints zu sehen, die ich auch zum Verkauf anbiete. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei, alkoholische Getränke gegen Kostenbeitrag. Ich freue mich auf den gemeinsamen Abend mit Ihnen, mit euch!


Martin Weinhold
bildwerk. text. dokumentation.

Le Canada perd un autre grand homme politique

Après le décès récent de l’homme politique Ed Broadbent, c’est maintenant l’ancien Premier-Ministre, Brian Mulroney qui nous quitte.
Premier Ministre du Canada de 1984 à 1993, il aura laissé sa marque comme l’un des politiciens les plus appréciés du pays.

Canada loses another great politician

After the recent departure of Ed Broadbent, Canada has now lost former Prime Minister, Brian Mulroney. Canada’s Prime Minister between 1984 and 1993, Mr Mulroney was one of the most appreciated politician of the country.

Der DKG Podcast wird zu „DanKG Podcast“

Der DKG Podcast bekommt eine Veränderung. Um sich von der „Deutsch-Krankenhaus Gesellschaft“ zu unterscheiden, die auch ein Podcast haben; und um dieser mehr persönlich zu machen, wird der DKG Podcast zu “DanKG Podcast – Danielles deutsch-kanadische Geschichten”. Gleiche Inhalte – Mehr persönlich – Mehr Folgen – Weiterhin in 3 Sprachen

Weiterhin auf Spotify und Apple Podcast zu finden wie auch hier.

Good news still exist

Everyday the media is full of depressing news and sometimes it seems
like it is all doom and gloom.

So I thought of sharing these uplifting news. The world is not all bad
and it is up to us to make it better.

-Communities in Canada are planting mini forests to combat biodiversity loss.

Canadian innovations we should know about. It was published last year in the Spring
but is still actual. Quite inspiring.

State funeral for the Honourable Ed Broadbent

Canada has lost a great former politician. Ed Broadbent, leader of the New Democratic Party for 14 years from 1975 to 1989, will be remembered in a State Funeral on January 28th.

More about the man who shaped the political world of Canada here.

Official Prime Minister Statement here.

Funérailles d’État pour l’Honorable Ed Broadbent

Le Canada a perdu un grand homme politique. La mémoire d’Ed Broadbent, leader du Nouveau Parti Démocratique de 1975 à 1989, sera honorée lors de funérailles d’État le 28 janvier prochain.

Pour en découvrir plus sur cet homme qui a marqué la scène politique du Canada, cliquez ici.

Déclaration officielle du Premier Ministre ici.

Frohe Festtage

Die DKG wünscht ihre Mitglieder und Kanada Fans viel Glück und Zufriedenheit, immer die nötige Gelassenheit für das Herz,viel Sonne, viel Zeit für Gemütlichkeit, gute Gesundheit und auch sonst nur das Allerbeste!

John Horgan ist der neue Botschafter von Kanada in Deutschland

Prime Minister Justin Trudeau has appointed B.C.’s ex premier (2017-2022) John Horgan, to new Ambassador to Canada in Germany.

Le Premier Ministre Justin Trudeau a nommé l’ancien Premier Ministre de la Colombie-Britannique (2017-2022), John Horgan, comme nouvel Ambassadeur du Canada en Allemagne.

**Update December 8th 2023:

John Horgan hat am 8. Dezember im Berliner Schloss Bellevue sein Beglaubigungsschreiben an
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreicht. Damit kann er ab jetzt sein Amt als
Botschafter von Kanada in Deutschland rechtswirksam ausüben.

Official statement:

Prime Minister announces John Horgan as Canada’s next Ambassador to Germany

Le premier ministre annonce que John Horgan sera le prochain ambassadeur du Canada en Allemagne

Erfahrungsbericht von Valeria Dill vom WSP Jahrgang 2023 – warum es sich lohnt bei Work and Travel Programm der DKG mitzumachen

©ValeriaDill

Hallo an alle!

Mein Name ist Valeria und ich befinde mich momentan mitten in Kanada auf meiner Work and Travel Reise. Meine Reise hat am 31.07.23 begonnen, als ich im Flieger nach Kanada saß.

Anreise/Ankunft

Ich weiß noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich war so nervös, allein auf so eine weite Reise zu gehen, aber habe mich auch gleichzeitig sehr auf das neue Abenteuer gefreut. Dadurch, dass man mit der Gruppe und mit Sina zusammen geflogen ist, hat man sich nicht ganz so allein gefühlt. Als wir dann alle in Toronto gelandet sind, mussten wir zur Visa-Kontrolle und unser Visum abholen. Dadurch, dass wir das auch als Gruppe gemeinsam gemacht haben, hatte man immer jemanden dabei, der einem helfen konnte, wenn man Fragen hatte oder was nicht verstanden hat. Die ersten Tage haben wir dann zusammen in Toronto verbracht und konnten die Stadt durch eine Stadttour genauer erkunden. Durch die ersten gemeinsamen Tage konnte man nochmal alle aus der Gruppe besser kennenlernen und schon ein paar Kontakte knüpfen, um sich später austauschen zu können.

Ab zum Arbeitgeber

Als unsere Wege sich nach zwei Tagen dann am Flughafen in Toronto getrennt haben, ging meine Reise weiter nach Banff in das Hotel der Banff Aspen Lodge. Ich habe zusammen mit einer Uni Freundin beschlossen, dieses Abenteuer zu erleben und wir sind dann auch zusammen bei der Aspen Lodge gelandet. Hier arbeiten wir schon seit über zwei Monaten im Housekeeping. Ich muss sagen, der Anfang war echt schwer. Ein anderes Land, fremde Sprache und jetzt auch noch die harte Arbeit. Ich wollte einfach wieder nach Hause und hab mich gefragt „was habe ich getan?“, aber als dann die erste Woche vorbei war und man sich langsam an den neuen Alltag gewöhnt hat, sah alles schon viel besser aus. Ich bin hier mitten in den Rocky Mountains und alles hier sieht so unglaublich schön aus! Meine Freundin und ich haben dann versucht, nach der Arbeit und an den freien Tagen so viel wie möglich zu unternehmen. Wir haben nach der Arbeit gemeinsam Banff erkundet, sind Tunnel Mountain hochgewandert oder an einem warmen Tag an einen der vielen Seen gefahren, um einfach zu entspannen. Wir haben jeden freien Tag genutzt, um die Rockies zu erkunden, und sind zum Beispiel dann zu Lake Louise oder Moraine Lake gefahren, um dort zu wandern. Nach und nach hat man auch mehr die Leute im Haus kennengelernt und sich mit ihnen angefreundet, und sich auch mit andere deutsche work and traveler in Banff getroffen, mit denen man auch abends mal ausgegangen ist und sich über das Leben in Banff austauschen konnte.

Reisemonat

Nach zwei Monaten arbeiten, hat dann im Oktober endlich unser langersehnter Reisemonat begonnen. Wir waren zu fünft mit anderen WSPlern in einem Wohnwagen unterwegs und haben in zwei Wochen komplett die Westküste bereist. Unsere Reise hat in Vancouver gestartet. Von dort aus sind wir mit der Fähre dann nach Victoria und weiter nach Tofino gefahren. Ich war noch nie mit einem Wohnwagen unterwegs und muss sagen es war eine echt tolle Erfahrung und es war auch mehr Platz als gedacht. Zwar gab es auch mal kleine Probleme mit dem Wohnwagen, die wir jedoch ohne Probleme zusammen und dank YouTube wieder beheben konnten. Von Tofino ging es dann wieder zurück aufs Festland Richtung Whistler. Dort haben wir auch endlich unseren ersten Bären gesehen. Er hat einfach 10 Meter vor uns die Straße überquert. Natürlich haben wir alle tausend Bilder gemacht. Von Whistler sind wir dann nach Kamloops und dann weiter zur Mitchells Farm nach Barriere gefahren. Die Mitchells sind ein Arbeitgeber der DKG, bei denen einer von unserer Gruppe im Sommer gearbeitet hat. Dort konnten wir netterweise eine Nacht verbringen und wurden auch mit einem leckeren Abendessen begrüßt. Am nächsten Tag haben wir uns dann die Farm angeguckt und sind dann weiter nach Jasper gefahren. Dort haben wir dann auch einen Elch am See bewundern können. Die Tiere sind einfach riesig. Von dort aus ging es dann weiter nach Banff und dann nach Calgary. Hier hat sich unsere Gruppe dann leider getrennt und ich bin mit meiner Freundin weiter an die Ostküste nach Ottawa geflogen. Hier haben wir die Städte Montreal, Quebec, Halifax und noch den Cape Breton Highland National Park besichtigt.

Back in Banff

Seit Ende Oktober sind wir jetzt wieder in Banff und arbeiten erneut in der Banff Aspen Lodge im Housekeeping. Es tut gut, nach einem Monat wieder zurück zu sein und wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Hier in Banff ist schon richtiger Winter und wir warten jetzt nur noch darauf, dass die Skigebiete öffnen, damit wir an jedem freien Tag auf die Piste können, bis es dann leider Mitte Januar für uns dann wieder nach Hause geht.
Ich muss sagen, trotz der Startschwierigkeiten bin ich so froh, dass ich dieses Abenteuer angetreten bin! Ich habe so viele großartige Menschen kennengelernt, konnte Kanada erkunden und für paar Monaten in den Rocky Mountains leben. Ich würde jedem raten, der auch überlegt ins Ausland zu gehen, es auf jeden Fall zu machen. Man verpasst so viel, wenn man diese Chance nicht nutzt.

Von Valeria Dill

©ValeriaDill

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