Rückblick – Kanadisches Wochenende 2025

Vom 04. bis 06. Juli 2025 feierte die Deutsch-Kanadische Gesellschaft gleich mehrere Jubiläen und empfing wertvolle Gäste aus Kanada und Deutschland.

Wie jedes Jahr trafen sich am ersten Wochenende nach dem Canada Day DKG-Mitglieder, deren Begleitung und weitere Interessent:innen zum DKG-Jahrestreffen dieses Mal in Bonn.

Am Freitagabend beim „Get-Together“ im Sion im Carré wurde sich bereits mit gutem Essen und Getränken auf das Wochenende eingestimmt. Neben den zahlreichen Wiedersehen und Gesprächen wurde außerdem ausgiebig gefeiert, da zum 60. Jubiläum des Work and Travel-Programms unsere WSP-Mama Gisela von Wissel nach 20 Jahren und mehr als 700 begleiteten Kindern in den Ruhestand verabschiedet wurde. Für ihre liebevolle und leidenschaftliche Betreuung unserer WSPler:innen wurde sie mit dem DKG-Ehrenpreis gewürdigt.

Auch Evelyne Coulombe, Chargée d‘Affaires a.i. nahm zusammen mit ihrem Mann bereits an dem Get-Together teil und teilte dankende Worte mit der Deutsch-Kanadischen Gesellschaft.

Um das Jubiläum gebührend zu feiern, haben Steckbriefe ehemaliger WSPler:innen und ein nostalgischer Vortrag von Michael Nussbaum Erinnerungen wiederaufleben lassen.

Nach diesem schönen Auftakt startete das Samstagsprogramm mit zwei Stadtführungen: Unsere Gäste konnten an einer historischen oder politischen Führung durch die ehemalige Bundeshauptstadt teilnehmen während im Hintergrund die Vorbereitungen für die Mitgliederversammlung liefen, die anschließend am Nachmittag im UniClub stattfand.

Am Abend trafen wir uns alle im Uniclub Bonn wieder und leiteten – mit den Begrüßungsworten der ehrenamtlichen Bürgermeisterin Dr. Ursula Sautter – den Festakt ein. Als Gäste durften wir hier Nathalie Bonin und Cosmin Boeru für die musikalische Begleitung und Ben MacLean für einen Comedy-Auftritt begrüßen.

Auch unsere ehemalige WSP-Teilnehmerin Carolin Koch stand auf der Bühne und sang für uns die kanadische und deutsche Hymne.

Neben dem guten Essen und einer Menge herzlicher Gespräche durften wir Evelyn Coulombe für ein spannendes Interview auf die Bühne bitten. Sie stärkte mit ihren zuversichtlichen Worten und dem sicheren Blick in die Zukunft der DKG in ihrer Rolle als Schnittstelle den Rücken.

Wie fast jedes Jahr wurde auch dieses Mal ein zweiter DKG-Ehrenpreis vergeben. Dieses Mal an die Stiftung Wilderness International, die sich dafür engagiert, intakte Wildnis unteranderem in den Regenwäldern British Columbias zu schützen. Durch die Unterstützung eines Euros schützt die Organisation einen Quadratmeter an Wildnis – für immer. Für die Übergabe war Chris Hoffmann vor Ort und bedankte sich im Namen der gesamten Organisation.

Zum Abschluss des Festakts wurde die Tombola mit Preisen von Melodys Canada und Wine in Motion aufgelöst, welche spielwillige DKG-Mitglieder mit kanadischem Wein, Ahornsirup und Ölen beglückte.

Und wie sollte es im Rheinland anders sein, lud das Team abschließend zum Pub Crawl in der Bonner Innenstadt ein, wo wir den schönen und ereignisreichen Abend mit Bönnsch und Kölsch ausklingen ließen.

Am Sonntag wurde noch eine Fährrundfahrt auf dem Rhein sowie eine geführter Besuch in der Bundeskunsthalle angeboten, bevor sich unsere Gäste in die verschiedenen Regionen Deutschlands und Kanadas verabschiedeten.

Es war uns eine große Freude, so viele Kanadafreund:innen in Bonn begrüßen zu dürfen. Bis zum nächsten Mal – 2026 sehen wir uns in Dortmund wieder!


From the 4th to the 6th of July, the German-Canadian Society celebrated several anniversaries and welcomed precious guests from Canada and Germany.

Like every year, DKG-members, their partners, relatives and other interested people came together, on the first weekend after Canada Day, for the DKG-Jahrestreffen (annual meeting) in Bonn this time.

Friday evening, at the “Get-Together”, everyone tuned in for the weekend with good food and drinks at the “Sion im Carré”. In addition to numerous reunions and conversations, the 60th anniversary of the Work and Travel program was celebrated, with our WSP-Mom Gisela von Wissel retiring after 20 years of work and more than 700 accompanied children. She was honored with the DKG Honorary Award for her loving and passionate care of our WSP participants.

Evelyne Coulombe, Chargée d‘Affaires a.i., also attended the Get-Together together with her husband and shared words of gratitude with the German-Canadian Society.

To properly celebrate the anniversary, letters from former WSP participants and a nostalgic speech by Michael Nussbaum brought back memories.

Following this lovely start, Saturday’s program began with two city tours: Guests could participate in a historical or political tour of the former federal capital while preparations for the members‘ meeting were underway in the background, which took place in the afternoon at the UniClub.

In the evening, we all met again at the UniClub Bonn to commence the festive ceremony – with welcoming words from honorary mayor Dr. Ursula Sautter. We were blessed to welcome Nathalie Bonin and Cosmin Boeru for musical accompaniment and Ben MacLean for a comedy performance.

Our former WSP participant Carolin Koch also took the stage and sang the Canadian and German anthems for us.

In addition to good food and many heartfelt conversations, we invited Evelyn Coulombe to the stage for an exciting interview. She strengthened the DKG with her confident words and assured outlook on the DKG’s future as an interface for German-Canadian relations.

As almost every year, a second DKG Honorary Award was presented. This time to the Wilderness International Foundation, which is dedicated to protecting intact wilderness, including the rainforests of British Columbia. By donating one euro, the organization protects one square meter of wilderness – forever. Chris Hoffmann was present for the reception and thanked the DKG on the behalf of the entire organisation.

At the end of the ceremony, the raffle with prizes from Melodys Canada and Wine in Motion was drawn, which delighted DKG members with Canadian wine, maple syrup, and oils.

And as it should be in the Rhineland, the team concluded with a pub crawl in downtown Bonn, where we let the beautiful and eventful evening fade out with Bönnsch and Kölsch.

On Sunday, a ferry tour on the Rhine and a guided tour of the Bundeskunsthalle were offered before our guests said goodbye and traveled home to various regions of Germany and Canada.

It was a great pleasure for us to welcome so many friends of Canada in Bonn. Until next time – we will see each other again in Dortmund in 2026!








Save the Date – Kanadisches Wochenende 2026

Liebe DKG-Mitglieder, liebe Kanada-Freund:innen,

Markiert Euch jetzt schon den 26. – 28. Juni 2026 im Kalender, um das DKG-Jahrestreffen 2026 in Dortmund nicht zu verpassen.

Weitere Informationen folgen bald!

Neue Informationsseite für Kanadierinnen und Kanadier in Deutschland

Ein Umzug in ein neues Land kann aufregend sein – und gleichzeitig ziemlich überwältigend. Ob du als Student:in mit einem Koffer und großen Träumen ankommst, als Fachkraft neu durchstartest oder als Familie zwischen Ahornsirup und Mettbrötchen navigierst – der Weg ist oft mit vielen Fragen verbunden. Im Laufe der Jahre hat die Deutsch-Kanadische Gesellschaft (DKG) viele Anfragen von Kanadier:innen erhalten: Wie finde ich Anschluss an lokale Netzwerke? Wo treffe ich andere Kanadier:innen?

Genau deshalb haben wir unsere neue Informationsseite für Kanadier in Deutschland erstellt – eine zentrale Anlaufstelle, die den Alltag ein wenig leichter machen soll. Egal ob ganz neu in Deutschland oder schon länger hier: Diese Seite bietet Unterstützung auf jedem Abschnitt des Weges. Sie enthält hilfreiche Informationen auf Deutsch, Englisch und Französisch – alles an einem Ort.

Wir sind überzeugt: Gut informierte und vernetzte Menschen fühlen sich im Ausland wohler. Diese Seite liefert nicht nur Antworten – sie baut Brücken. Also: Klick dich rein, entdecke die Inhalte. Und schau dir auch unser Video und Flyer an – eine schnelle, unterhaltsame Vorschau auf die Seite, perfekt zum Weiterleiten an andere Kanadier:innen und Interessierte.

New Information Page for Canadians in Germany

Moving to a new country can be exciting—and a bit overwhelming. Whether you’re a student with a suitcase and a dream, a professional starting fresh, or a family navigating life between maple syrup and Mettbrötchen, the journey often comes with lots of questions. Over the years, we at the Deutsch-Kanadische Gesellschaft (DKG) have heard from many Canadians asking: How can I connect with local business networks? Where can I meet other Canadians?

That’s why we created our new Information Page for Canadians in Germany—a one-stop resource hub designed to make life a little easier. Whether you’re just starting out or already settled in, the page is designed to support Canadians at every stage of their journey. It offers valuable information in German, English, and French —all in one place.

We believe that informed and connected people thrive abroad. This page isn’t just about answers—it’s about connection. So dive in, explore, and share it! And don’t miss our teaser video and flyer, which give a quick, fun overview of the page—perfect for passing along to other Canadians and friends.

Nouvelle page d’information pour les Canadiens en Allemagne

S’installer dans un nouveau pays peut être à la fois excitant… et un peu déstabilisant. Que vous soyez étudiant avec une valise et des rêves plein la tête, professionnel en quête d’un nouveau départ, ou une famille qui cherche à s’adapter entre sirop d’érable et Mettbrötchen, l’expérience soulève souvent de nombreuses questions. Au fil des ans, nous, à la Deutsch-Kanadische Gesellschaft (DKG), avons reçu de nombreuses demandes de Canadiens : Comment puis-je me connecter aux réseaux professionnels locaux ? Où puis-je rencontrer d’autres Canadiens ?

C’est pourquoi nous avons créé notre nouvelle page d’information pour les Canadiens en Allemagne – un centre de ressources tout-en-un conçu pour vous faciliter la vie. Que vous soyez en pleine installation ou déjà bien établi cette page est là pour vous accompagner à chaque étape. Elle offre des informations utiles en allemand, en anglais et en français – tout au même endroit.

Nous sommes convaincus que des personnes bien informées et bien connectées s’épanouissent davantage à l’étranger. Cette page ne se limite pas à répondre à des questions – elle vise à créer du lien. Alors, explorez-la, partagez-la et profitez-en ! Et ne manquez pas notre video ou prospectus, qui offrent un aperçu rapide et sympa de la page – idéal à transmettre à d’autres Canadiens et amis !

Die DKG auf der Hannover-Messe

Im Rahmen der Hannover-Messe 2025, die vom 31. März bis 4. April stattgefunden hat, haben wir uns als DKG die Chance nicht nehmen lassen, einschlägige kanadische Unternehmen und Organisationen auf der Messe zu besuchen. Das Motto der Hannover-Messe war „Shaping the Future with Technology“ und die Messe war fokussiert auf die industrielle Transformation, Klimaneutralität und digitale Innovationen. Hauptthemen waren unter anderem KI, Automatisierung, Wasserstofftechnologien und nachhaltige Energie.

Das Gastland Kanada präsentierte sich unter dem Motto „The future’s here“ mit über 200 Unternehmen in fünf Ausstellungshallen. Kanada zeigte seine Stärken in den Bereichen Automatisierung, Robotik, KI, E-Mobilität, Clean Tech und Quantencomputing. Der für die DKG eigens vom Trade Commissioner Enrico Nake vorbereitete Rundgang konzentrierte sich auf den Innovation Pavillion und führte uns zu kanadischen Universitäten, High Tech Unternehmen und zu einem Aussteller für Quantencomputing. Wichtig zu erwähnen ist die gute und zuversichtliche Stimmung bei den kanadischen Ausstellern und dem deutschen und internationalen Publikum auf der Messe. Der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen Kanada und Europa war allen ein wichtiges Anliegen.

Nach dem Messebesuch waren alle DKG Mitglieder zum Länderempfang von Kanada mit anschließender Party eingeladen.

Vielen Dank an die kanadische Botschaft und das kanadische Messeteam für diesen ereignisreichen Nachmittag.

In der „schönsten Botschaft Berlins“, wie Stefan Rizor bemerkte, trafen wir uns am 28. Mai zu dem in Kooperation mit der Kanadischen Botschaft veranstalteten Forum @ Kanada Haus 2024 unter dem Titel „Geopolitics, Trade, Traceability: Critical Links in the Global Supply Chain“. Das Forum als Traditionsformat der DKG fand – federführend organisiert von den DKG-Vorstandsmitgliedern Christina Arend, Robin Arens und Hannes Weiland – dieses Jahr das erste Mal seit der Pandemie statt und widmete sich dem für Kanada wie Deutschland virulenten Thema der (globalen) Lieferketten.

Ein großer Auftakt nach langer Pause

Im Grußwort von Botschafter John Horgan, in dem er die gemeinsamen Werte beider Länder und die langjährige gute Zusammenarbeit mit der DKG betonte, gab er auch ein Beispiel von Spannungen in Lieferketten guter Freunde durch Corona.

John Horgan beim Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Kanada hatte schon immer die Papierbasis für die in den USA endgefertigten FFP2-Masken geliefert. Als nun nach dem Corona-Ausbruch Kanada Masken von den USA kaufen wollte, die die USA zuhauf gebunkert hatte, gab es zunächst ein protektionistisch klares Nein aus Washington. Nachdem Kanada dann aber seinem langjährigen größten Handelspartner deutlich gemacht hatte, dass der Rohstoff dieser Masken aus Kanada stammt (was ja nicht auf ewig so blieben müsse), war man sehr schnell bereit, Kanada mit vielen Masken zu beliefern, die Teil des PPE (personal protection equipments) geworden waren.

Erfolg ist ein Resultat guter Zusammenarbeit, betonte Horgan. Umso mehr wundere es ihn, dass Frankreich als einer der Gründungsstaaten Kanadas das CETA-Freihandelsabkommen noch nicht ratifiziert hat.

Im Gegensatz dazu lobte er die Investitionsbereitschaft der deutschen Industrie, die in den letzten 20 Monaten mehr in Kanada investiert hat als in den letzten 20 Jahren zuvor, davon allein 7 Milliarden kanadische Dollar von VW in eine neue Batteriefabrik in Ontario.

Für die DKG begrüße Vorstandsvorsitzender Stefan Rizor die Anwesenden und schilderte seine ersten Erfahrungen mit der Lieferkettenthematik aus seiner ganz frühen Anwaltstätigkeit, bevor er das Zepter an Moderator Alexander Thamm übergab, der das Publikum exzellent durch einen inhalts- und erkenntnisreichen Nachmittag führte.

Stehen die globalen Lieferketten vor dem Kollaps?

Sodann begann die erste von drei Konferenz-Sessions: Stehen die globalen Lieferketten vor dem Kollaps?

Den Impulsvortrag hielt Michael Windfuhr vom Deutschen Institut für
Menschenrechte
. Er stellte klar, dass 80 Prozent des Handels über „inner and intra
corporate value chains“ laufen. Nach einem geschichtlichen Rückblick auf die
diversen UN-, WTO- und ILO-Abkommen kam er auf relevante Trends heutiger
Lieferketten zu sprechen:

Trends heutiger Lieferketten

Gleichzeitig kaufen allerdings auch „authoritarian competitors“ wie China und Russland Rohstoffquellen und -verarbeiter weltweit auf. Als Lösung bot er an:

Sven-Uwe Schulz von der DERA-Unit „Evaluation of Mineral Resources“ betonte aber, dass die Stimmung derzeit besser sei als die Lage. Denn noch immer kämen 80 Prozent aller Mineralien-Rohstoffe aus 15 Ländern, 50 Prozent der verarbeiteten aus China. Daran habe sich schon sehr lange nichts geändert. Bereits 2002 wurde China sogar vom größten Produzenten zum größten Abnehmer von verarbeiteten Mineralien weltweit.

Inzwischen wollen auch Chile, Argentinien und Bolivien als Lithiumlieferanten etwas vom Kuchen abhaben und fordern höhere Preise und eigene Produktionsanlagen. Die Sektorendialoge, die es nun in Deutschland gebe, sollten auch auf EU-Ebene geführt werden.

Auch Dr. Stormy-Annika Mildner vom Aspen Institute betonte, dass der globale Süden nun faire Lieferketten einfordere und ein Ende der Tariffication fordere, also, dass Rohmaterialien mit niedrigen, fertig verarbeitete Produkte aber mit hohen Zolltarifen versehen werden. Vielmehr brauche man vielseitige Abkommen, in denen auch die sozialen und ökologischen Fragen des globalen Südens berücksichtigt seien.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Es wurde aber auf Nachfrage, ob Staaten oder Unternehmen hier bei den Rohstoffgeschäften tätig sein sollten, klar konstatiert, dass sowohl in der ersten (2010) wie in der zweiten (2020) Rohmaterialstrategie der Bundesregierung klar formuliert ist, dass die Verantwortung dafür bei den Unternehmen liege. Allerdings wäre staatliche Hilfe nötig, wenn die Ungleichheiten allzu groß seinen wie bei den Staatsunternehmen z. B. aus China. Auch bräuchte es dann mehr eigene Produktion und Veredelung sowie eine ausgedehntere Kreislaufwirtschaft in Europa, um resilienter zu werden.

Wenn allerdings das Lohngefälle etwas angeglichen werde, wie z. B. nach der 40-Prozent-Lohnerhöhung im Textilsektor in Bangladesh, dürften nicht die auftraggebenden Konzerne, die zuvor die Lohnerhöhungen gefordert haben, sofort in andere Noch-Billiglohnländer abwandern.

„Friendshoring“ als Lösung, um die fragilen Verbindungen in der Lieferkette zu reparieren?

In der zweiten Session ging es darum, ob „Friendshoring“ die Lösung für die fragilen
Lieferketten darstellt.

Der Impuls kam hier von Dr. Urszula Nartowska, Senior Vice President Legal der Obi Group. Sie betonte, dass Obi 150.000 SKUs (Stock Keeping Units) führt, die alle nun in ihren Lieferketten transparent gemacht werden müssen dank des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG), welches die Einhaltung von Menschenrechten und die Vermeidung von Umweltrisiken als Ziel hat. Zu den Menschenrechten zählen auch Anti-Diskriminierung, Arbeitssicherheit und faire Bezahlung. Dass dies auch in Europa ein Thema sein kann, erfuhr die BAFA, die das LkSG überwacht, als Unterbezahlungen im spanischen Agrarsektor oder bei polnischen Lastwagenfahrern gemeldet wurden.

Dr. Urszula Nartowska, Senior Vice President Legal der Obi Group beim Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Der BDI bemängelte, dass mit dem LkSG die bürokratische Belastung und Nachweispflicht allein auf deutschen Unternehmen gelegen hätte, so dass kein Level Playing Field im Vergleich zu anderen Ländern bestanden habe. Nun ist jedoch die European Supply Chain Due Diligence Directive (SCDDD) vom des EU-Parlament beschlossen worden.

Aber wie soll man die Gesundheitsrisiken bei der Herstellung und Lieferung von 150.000 SKUs analysieren, wenn nach den 5-10.000 direkten Lieferanten auch noch etliche weitere Sublieferanten dieser Direktlieferanten folgen? Hier müssen detektivisch veranlagte Agenten tätig werden, entweder analog als Manpower oder digital (z. B. mit Sensoren und der Blockchain).

Auch sei der Begriff „substantial knowledge“ eines Verstoßes nicht im Gesetz definiert. Jeder wisse, dass es bestimmte Verstöße systembedingt in bestimmten Ländern und Branchen gebe: Ist das dann schon substantielles Wissen? Auch die Möglichkeit des Whistleblowings sei eine Frage des Vertrauens, ob dann dem jeweiligen Verstoß wirklich abgeholfen werde. Daher kämen viel mehr Meldungen aus Deutschland und EU, aber wenige aus Kanada oder Asien. Die Wirtschaftsführer seien ja für die Einhaltung der Menschenrechte, aber bitte mit gleichem Maßstab für alle.

In Deutschland verschickten nach Einführung des LkSG viele Großunternehmen ellenlange Fragebögen an ihre mittelständischen Lieferanten, was die BAFA dann verbat, nachdem die Adressaten sich massiv beschwert hatten. So war das ja gar nicht gemeint gewesen. Inzwischen bauen die Firmen diese Vorgaben in ihre Lieferantenverträge ein, auch wenn es hier noch keine einheitlichen Standards gibt.

Aber auch die Länder und Branchen in „high risk“ und „low risk“ aufzuteilen, ist nicht im Sinne des Gesetzes, da ja gerade der weltweite Durchsatz von Menschenrechten und Umweltstandards, eben auch in High Risk-Ländern, erfolgen sollte.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Eine Rückverlagerung ins eigene Land ist aber ein langwieriger Prozess, da erstmal eine Belegschaft mit den entsprechenden Fachkenntnissen und ein Zuliefersystem aufgebaut werden muss. Mit einem Fingerschnipp lässt sich eben das iPhone nicht von China in die USA rückverlagern, betonte Prof. Hoberg von der Kühne Logistics University. Anne Lauenroth vom BDI sagte, dass sie es lieber Diversifikation statt Friendshoring nennen würde, denn immerhin baut Apple gerade Produktionskapazitäten in Indien auf, was aber eher ein „China plus x“ sei als eine Abwanderung aus China.

Das kanadische Pendant zum LkSG beschränkt sich schon im Titel nur auf Zwangs- und Kinderarbeit, die es zu vermeiden gilt; ansonsten ähnelt es dem deutschen Gesetz. Unsere Freiheit des Denkens, der Religion und der Lebensführung überfrachten das deutsche Gesetz und sollten bei der Überarbeitung entfernt werden. In Billiglohnländern bleiben und die Verhältnisse dort verbessern sei besser, als alles
wieder zurückzuverlagern ins Mutterland.

Lieferkettenlösungen als neues Frühwarnsystem?

In Session 3 fragten sich die Panelisten, ob die diskutierten Lieferkettenlösungen ein
neues Frühwarnsystem drohender Lieferkettenrisiken seien.

Den Kurzvortrag hielt Matthias Rosengarten von der Optel Group aus Kanada, einem SaaS-Provider und Cloudanbieter.

Er bot als Lösung die konsequente Datenerfassung und -verarbeitung zu DPPs (digitale Produktpässe) an, um die Nachverfolgbarkeit (traceability) hinsichtlich CO2-Fußabdruck, Effizienz/Leistung und Compliance eines Produkts, Verfahrens oder einer ganzen Lieferkette darstellen zu können. Am Beispiel Kraft Heinz machte er die Komplexität dieses Ansatzes angesichts all der verschiedenen länderspezifischen ESG-Vorschriften deutlich.

Die Firma Achilles, die ihre Kunden aus Bergbau, Öl, Gas und Bauwirtschaft dabei berät, ESG-Risiken zu minimieren, betonte, dass Kanada erschreckend niedrige Gesundheitsstandards bei ihren Arbeitern in diesen Industrien habe, aber nun eine Ombudsperson besitze, die gemeldeten Verstößen beherzt nachginge. Das Druckmittel sind dann drohende Imageschäden und geschäftliche Einbußen, wenn
sich der jeweilige Verstoßende nicht einsichtig zeige.

Es wurde auch allseits betont, dass man die Entscheider erstmal erziehen müsse, die neuen Vorschriften zu leben. Nicht zuletzt auch den CFO, der spätestens bei der Taxonomie von der CSRD gehört haben sollte.

Forto, das deutsche Logistik-Scale-up, hat sich vom digitalen Spediteur zum umfassenden Anbieter von Supply-Chain-Lösungen entwickelt. Seine oft mittelständischen Kunden müssen erst in diese Komplexität moderner datengestützter Logistik hingeführt werden. Es gilt, von einer reaktiven hin zu einer vorhersagenden, proaktiven Logistik zu gelangen – auf Kunden- wie auf Lieferantenseite.

Mathias Bosse vom Logistik-VC Prequel Ventures betont, dass die Logistik inzwischen, nicht zuletzt seit Corona und den diversen Unfällen und Blockaden in den globalen Logistiklebensadern, im Topmanagement angekommen sei in Form des SCO (Supply Chain Officers), der die SC-Stacks auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens trimmen muss: Sensoren, Menschen, Arbeitsabläufe, IT.

2027 soll der DPP zunächst für Batterien eingeführt werden, obwohl die Anforderungen heute noch unklar sind. Die Absicht ist jedoch, für alle Produkte einen digitalen Zwilling zu schaffen und so die Spezifika aller Produkte digital übermitteln zu können.

Die Erziehung der relevanten Lieferkettenakteure wird als große Herausforderung angesehen, besonders, weil sich der Gesetzgeber gern neue Begriffe ausdenkt und die völlig neuen Anforderungen an neuartige logistische Tools erklärt und trainiert werden müssen, nachdem sie als Qualitätsstandards festgelegt und fit für die digitale Verarbeitung gemacht wurden.

Auch die Regulatoren haben die KI entdeckt und schaffen gern noch komplexere Regularien in dem Bewusstsein, dass deren Bearbeitung ja durch eine KI erfolgen kann. Dabei dürfen jedoch auch Plausibilitäten nicht außer Acht gelassen werden: Wenn ein Farmer zertifiziert ist, sein Nachbar mit demselben Feldertrag jedoch nicht, der Farmer aber plötzlich doppelt so viel zertifizierten Ernteertrag abliefert wie vorher, könnte es daran liegen, dass er den unzertifizierten Ertrag seines Nachbarn
mitverkauft hat.

In der EU sei ein Wechsel zu unternehmensfreundlicher Politik zu beobachten, der den Green Deal unterminiere, obwohl er ja durch die Mehrheit an konservativen, liberalen und sozialdemokratischen Parteien beschlossen worden war. Nun steht eine EU-Wahl an, aber die Podiumsteilnehmer befürchten nicht, dass sich ein Zurückrudern in ESG-feindliche Beschlüsse mehrheitlich im neuen Parlament zeigen
wird.

Dazu haben die Konzerne schon zu viel in die neue ESG-Ausrichtung, beflügelt auch von Umfragen, investiert. Was sie aber hassen, sind Spontanbeschlüsse der Politik,die Unternehmensentscheidungen die Berechenbarkeit nehmen, z. B. wenn Subventionen ganzer Branchen von heute auf morgen wegfallen, obwohl vorher massiv in deren Transformation hineinsubventioniert wurde (Solarpanels, E-
Mobilität).

Es wurde auch beklagt, dass politische Entscheidungen und Gesetze lange hinter gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen hinterherhinken und erst entschieden werde, wenn die Dinge zu eskalieren drohen (Bankenkrise, Umwelteskapaden, Menschenrechte) und die Gesellschaft nach Lösungen verlangt. Die Wissenschaft und kluge Berater haben es meist schon Jahrzehnte vorausgesagt
(Umweltrisiken, Pflegenotstand, Infrastrukturmängel), doch die Tagespolitik hat zu oft
weggeschaut oder Symbolpolitik betrieben.

Thematic outline

Session 1: Are global supply chains about to snap?

The COVID-19 pandemic and resulting lockdowns brought the fragility of global supply chains into sharp relief and revealed the risks that interconnected economies present in some sectors. Russia’s invasion of Ukraine – as well as the current geo-political and economic dynamic in the Red Sea – have further underlined how supply dependencies create global vulnerabilities. Chinese dominance in certain global resource markets, including critical minerals and rare earths, raises more questions around how this control can be leveraged politically and economically. What is the next emerging issue that will generate the next set of supply risks? And how, after decades of globalization and economic integration, can countries best pursue an economic security agenda?

Session 2: Is „friendshoring“ the solution to fix the fragile supply chain links?

De-risking supply chains needs to happen at many levels. At the political level, it requires strengthening existing like-minded alliances, and forming new ones. At the company level, it requires to rethink where materials are sourced, and a more thorough assessment of the geopolitical and climate-related risks connected to those markets. How can we ensure a steady supply of inputs and materials required to fuel industrial growth and adapt to new realities? What levers can governments use to mitigate economic risk and safeguard national security, i.e. regulations introduced by the EU, Germany and Canada on supply chains? What must companies do to reduce their supply chain risks?

Session 3: Are supply chain solutions a new early warning system of impeding supply chain risk?

Supply chain challenges and vulnerabilities require innovative solutions. In particular, supply chain visibility and traceability continue to be pressing issues for the business community. From the lingering effects of the COVID-19 pandemic, to new „supply chain due diligence“ regulations in the EU, Germany, and Canada, to the increasing desire to innovate and reduce carbon emissions, traceability will remain high on the agenda for years to come. What is traceability? How is it best implemented and what is the ROI on building this capability? Conversely, what are the risks for companies that do not invest adequately in this area?

Conference Program

CETEDT
2.00 pmAdmission at the Embassy of Canada in Berlin
Leipziger Platz 17
3.00 pm9.00 amWelcome and Opening Remarks by John Horgan, Ambassador of Canada to Germany and Stefan Rizor, Chairman of the Federal Association of Commercial Law Firms (BWD) and the German-Canadian Society
3.20 pm9.20 amSession 1: Are global supply chains about to snap?

Presentation
o Michael Windfuhr, Deputy Director, German Institute for Human Rights

Panel
o Dr. Stormy-Annika Mildner, Executive Director, Aspen Institute Germany
o Sven-Uwe Schulz, Deputy Head of DERA, Head of Unit “Evaluation of Mineral Resources”, German Mineral Resources Agency (DERA)
o Sebastian Heinker, Senior Manager – Consulting Supply Chain, KPMG
4.20 pm10.20 amRefreshment Break
4.35 pm10.35 amSession 2: Is „friendshoring“ the solution to fix the fragile supply chain links?

Presentation
o Dr. Urszula Nartowska, Senior Vice President Legal, OBI Group

Panel
o Anne Lauenroth, Deputy Head of Department, Federation of German Industries (BDI)
o Dr. Ulrich Hagel, Partner, HWCL Hagel Wiedmann Compliance & Legal
o Prof. Dr. Kai Hoberg, Professor of Supply Chain and Operations Strategy, Kühne Logistics University
5.35 pm11.35 amRefreshment Break
5.50 pm11.50 am Session 3: Are supply chain solutions a new early warning system of impeding supply chain risk?

Presentation
o Matthias Rosengarten, Business Solution Architect, Optel Group

Panel
o Ellis Hall, Business Development (North America), Achilles
o Marcus Schneider, Sustainability & Regulatory Expert, Assent
o Nils Ole Arend, Key account Manager / Route Development Manager Transatlantic, Forto Logistics
o Mathias Bosse, Founding Partner, Prequel Ventures
6.50 pm12.50 pmConclusion
7.00 pmNetworking Reception

The program featured contributions from the following institutions:

Fazit: Gelungener Neustart

Im Anschluss an drei intensive Sessions waren die Sprecher, Panelists und Publikumsgäste zur Networking Reception geladen. Gelegenheit, die Eindrücke vom Nachmittag Revue passieren zu lassen und interessante Kontakte zu knüpfen. Das einhellige Feedback des Abends: Ein erfolgreicher Neustart des Forum @ Kanada Haus im Geiste des deutsch-kanadischen Austausches.

Forum @ Kanadahaus 2024 [DKG/Arne Sattler]

Autor: Thomas Andersen
Bilder: DKG/Arne Sattler

WorkSpace Canada 2024 – Finale für ein unendliches Projekt

Mit dem Porträt eines Truckfahrers begann am 17. April 2006 in einem Vorort von Toronto das WorkSpace Projekt. Daraus entwickelte sich eine Dokumentation über Mensch und Arbeit, ein Landesporträt Kanadas von der Ost- zur Westküste, von der US-amerikanischen Grenze bis zu den kanadischen Arktis-Territorien. Die Größe des Landes und die schier unendliche Vielfalt des Themas trieben das Projekt weiter von Jahr zu Jahr. Im August 2024 ist der letzte Aufbruch zu einer fotografischen Expedition. WorkSpace wird danach als Werk nicht vollständig sein, aber beendet.

Ich lade Sie /euch ein zu einer Präsentation, die Bilanz und Ausblick ist vor dem großen Finale. Es wird eine Tour durch das Abenteuer von achtzehn Jahren freier Projektarbeit, eine Reise durch das Land, durch Berufe und Lebenswelten. Dabei ist WorkSpace immer noch „work in progress“. Die Präsentation stellt deshalb bewußt Fragen an das Publikum. Jeder und jede hat Erfahrung mit dem Thema „Arbeit“. Ich präsentiere kein fertiges Bildwerk, sondern eine Einladung zu Kommentar und Diskussion.

Für Interessierte gibt eine Auswahl meiner schönsten Silbergelatine-Prints zu sehen, die ich auch zum Verkauf anbiete. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei, alkoholische Getränke gegen Kostenbeitrag. Ich freue mich auf den gemeinsamen Abend mit Ihnen, mit euch!


Martin Weinhold
bildwerk. text. dokumentation.

Le Canada perd un autre grand homme politique

Après le décès récent de l’homme politique Ed Broadbent, c’est maintenant l’ancien Premier-Ministre, Brian Mulroney qui nous quitte.
Premier Ministre du Canada de 1984 à 1993, il aura laissé sa marque comme l’un des politiciens les plus appréciés du pays.

Canada loses another great politician

After the recent departure of Ed Broadbent, Canada has now lost former Prime Minister, Brian Mulroney. Canada’s Prime Minister between 1984 and 1993, Mr Mulroney was one of the most appreciated politician of the country.

Der DKG Podcast wird zu „DanKG Podcast“

Der DKG Podcast bekommt eine Veränderung. Um sich von der „Deutsch-Krankenhaus Gesellschaft“ zu unterscheiden, die auch ein Podcast haben; und um dieser mehr persönlich zu machen, wird der DKG Podcast zu “DanKG Podcast – Danielles deutsch-kanadische Geschichten”. Gleiche Inhalte – Mehr persönlich – Mehr Folgen – Weiterhin in 3 Sprachen

Weiterhin auf Spotify und Apple Podcast zu finden wie auch hier.

Good news still exist

Everyday the media is full of depressing news and sometimes it seems
like it is all doom and gloom.

So I thought of sharing these uplifting news. The world is not all bad
and it is up to us to make it better.

-Communities in Canada are planting mini forests to combat biodiversity loss.

Canadian innovations we should know about. It was published last year in the Spring
but is still actual. Quite inspiring.

Erfahrungsbericht von Valeria Dill vom WSP Jahrgang 2023 – warum es sich lohnt bei Work and Travel Programm der DKG mitzumachen

©ValeriaDill

Hallo an alle!

Mein Name ist Valeria und ich befinde mich momentan mitten in Kanada auf meiner Work and Travel Reise. Meine Reise hat am 31.07.23 begonnen, als ich im Flieger nach Kanada saß.

Anreise/Ankunft

Ich weiß noch genau, wie ich mich damals gefühlt habe. Ich war so nervös, allein auf so eine weite Reise zu gehen, aber habe mich auch gleichzeitig sehr auf das neue Abenteuer gefreut. Dadurch, dass man mit der Gruppe und mit Sina zusammen geflogen ist, hat man sich nicht ganz so allein gefühlt. Als wir dann alle in Toronto gelandet sind, mussten wir zur Visa-Kontrolle und unser Visum abholen. Dadurch, dass wir das auch als Gruppe gemeinsam gemacht haben, hatte man immer jemanden dabei, der einem helfen konnte, wenn man Fragen hatte oder was nicht verstanden hat. Die ersten Tage haben wir dann zusammen in Toronto verbracht und konnten die Stadt durch eine Stadttour genauer erkunden. Durch die ersten gemeinsamen Tage konnte man nochmal alle aus der Gruppe besser kennenlernen und schon ein paar Kontakte knüpfen, um sich später austauschen zu können.

Ab zum Arbeitgeber

Als unsere Wege sich nach zwei Tagen dann am Flughafen in Toronto getrennt haben, ging meine Reise weiter nach Banff in das Hotel der Banff Aspen Lodge. Ich habe zusammen mit einer Uni Freundin beschlossen, dieses Abenteuer zu erleben und wir sind dann auch zusammen bei der Aspen Lodge gelandet. Hier arbeiten wir schon seit über zwei Monaten im Housekeeping. Ich muss sagen, der Anfang war echt schwer. Ein anderes Land, fremde Sprache und jetzt auch noch die harte Arbeit. Ich wollte einfach wieder nach Hause und hab mich gefragt „was habe ich getan?“, aber als dann die erste Woche vorbei war und man sich langsam an den neuen Alltag gewöhnt hat, sah alles schon viel besser aus. Ich bin hier mitten in den Rocky Mountains und alles hier sieht so unglaublich schön aus! Meine Freundin und ich haben dann versucht, nach der Arbeit und an den freien Tagen so viel wie möglich zu unternehmen. Wir haben nach der Arbeit gemeinsam Banff erkundet, sind Tunnel Mountain hochgewandert oder an einem warmen Tag an einen der vielen Seen gefahren, um einfach zu entspannen. Wir haben jeden freien Tag genutzt, um die Rockies zu erkunden, und sind zum Beispiel dann zu Lake Louise oder Moraine Lake gefahren, um dort zu wandern. Nach und nach hat man auch mehr die Leute im Haus kennengelernt und sich mit ihnen angefreundet, und sich auch mit andere deutsche work and traveler in Banff getroffen, mit denen man auch abends mal ausgegangen ist und sich über das Leben in Banff austauschen konnte.

Reisemonat

Nach zwei Monaten arbeiten, hat dann im Oktober endlich unser langersehnter Reisemonat begonnen. Wir waren zu fünft mit anderen WSPlern in einem Wohnwagen unterwegs und haben in zwei Wochen komplett die Westküste bereist. Unsere Reise hat in Vancouver gestartet. Von dort aus sind wir mit der Fähre dann nach Victoria und weiter nach Tofino gefahren. Ich war noch nie mit einem Wohnwagen unterwegs und muss sagen es war eine echt tolle Erfahrung und es war auch mehr Platz als gedacht. Zwar gab es auch mal kleine Probleme mit dem Wohnwagen, die wir jedoch ohne Probleme zusammen und dank YouTube wieder beheben konnten. Von Tofino ging es dann wieder zurück aufs Festland Richtung Whistler. Dort haben wir auch endlich unseren ersten Bären gesehen. Er hat einfach 10 Meter vor uns die Straße überquert. Natürlich haben wir alle tausend Bilder gemacht. Von Whistler sind wir dann nach Kamloops und dann weiter zur Mitchells Farm nach Barriere gefahren. Die Mitchells sind ein Arbeitgeber der DKG, bei denen einer von unserer Gruppe im Sommer gearbeitet hat. Dort konnten wir netterweise eine Nacht verbringen und wurden auch mit einem leckeren Abendessen begrüßt. Am nächsten Tag haben wir uns dann die Farm angeguckt und sind dann weiter nach Jasper gefahren. Dort haben wir dann auch einen Elch am See bewundern können. Die Tiere sind einfach riesig. Von dort aus ging es dann weiter nach Banff und dann nach Calgary. Hier hat sich unsere Gruppe dann leider getrennt und ich bin mit meiner Freundin weiter an die Ostküste nach Ottawa geflogen. Hier haben wir die Städte Montreal, Quebec, Halifax und noch den Cape Breton Highland National Park besichtigt.

Back in Banff

Seit Ende Oktober sind wir jetzt wieder in Banff und arbeiten erneut in der Banff Aspen Lodge im Housekeeping. Es tut gut, nach einem Monat wieder zurück zu sein und wieder einen geregelten Tagesablauf zu haben. Hier in Banff ist schon richtiger Winter und wir warten jetzt nur noch darauf, dass die Skigebiete öffnen, damit wir an jedem freien Tag auf die Piste können, bis es dann leider Mitte Januar für uns dann wieder nach Hause geht.
Ich muss sagen, trotz der Startschwierigkeiten bin ich so froh, dass ich dieses Abenteuer angetreten bin! Ich habe so viele großartige Menschen kennengelernt, konnte Kanada erkunden und für paar Monaten in den Rocky Mountains leben. Ich würde jedem raten, der auch überlegt ins Ausland zu gehen, es auf jeden Fall zu machen. Man verpasst so viel, wenn man diese Chance nicht nutzt.

Von Valeria Dill

©ValeriaDill

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