Wandel in der Arktis: Herausforderungen für Politik und Recht

Kristin Bartenstein: Vortrag im Amerika-Haus

Wandel in der Arktis: Herausforderungen für Politik und Recht
Die globale Erderwärmung macht sich nirgendwo stärker bemerkbar als in der Arktis, wo sie drastische Veränderungen zur Folge hat. Das Schwinden der Eisdecke des Arktische Ozeans ist das wohl sichtbarste Zeichen dieser Veränderungen und auch einer der wesentlichen Gründe für das wachsende internationale Interesse an der Region. Paradoxerweise bietet die Umweltkatastrophe nämlich offenbar einmalige Chancen: sie scheint Bodenschätze zugänglich und neue Fischgründe erschließbar zu machen, kürzere Schifffahrtswege zu eröffnen und neue Einflusssphären zu schaffen. Diese ökologischen, wirtschaftlichen und strategischen Konsequenzen des Wandels in der Nordpolarregion stellen sowohl die Arktisanrainerstaaten als auch Nichtsarktisstaaten vor politische Herausforderungen. Ziel des Vortrags ist es, den internationalen Rechtsrahmen dieser Herausforderungen zu skizzieren und dabei insbesondere kanadische und deutsche Interessen in den Blick zu nehmen.
Kristin Bartenstein studierte deutsches, französisches und kanadisches Recht sowie Völkerrecht in München, Paris und Quebec (Kanada) und ist seit 2007 Professorin an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Université Laval in Quebec. Momentan konzentriert sich ihre Lehrtätigkeit hauptsächlich auf allgemeines Völkerrecht, internationales Seerecht und Rechtsmethodik. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt neben rechtstheoretischen Fragen und Aspekten des allgemeinen Völkerrechts und des internationalen Umweltrechts vor allem auf dem internationalen Seerecht, insbesondere in seiner Anwendung auf den arktischen Raum.